Bau­stei­ne für den Trinkwasserschutz

Grund­was­ser bewegt sich meist sehr lang­sam durch den Unter­grund. Ver­un­rei­ni­gun­gen kön­nen noch Jah­re spä­ter das Was­ser belas­ten, selbst wenn die Ursa­che längst beho­ben ist. Die Sanie­rung von ein­mal ver­un­rei­nig­tem Was­ser ist – wenn es über­haupt mög­lich ist – sehr lang­wie­rig, auf­wän­dig und kostspielig.

Für einen effek­ti­ven Trink­was­ser­schutz ste­hen in Bay­ern viel­fäl­ti­ge, auf­ein­an­der auf­bau­en­de Ele­men­te zur Ver­fü­gung. Die­se sind:

  • All­ge­mei­ner flä­chen­de­cken­der Was­ser­schutz vor dif­fu­sen Stoffeinträgen
  • Was­ser­schutz­ge­bie­te nach den Regeln der Tech­nik, jedoch in mode­ra­ter Grö­ße ent­spre­chend dem baye­ri­schen Weg. Basis ist die Sozi­al­bin­dung des Eigentums
  • Was­ser­vor­rang- und Vor­be­halts­ge­bie­te als Instru­ment der Raum­pla­nung für wei­te­re emp­find­li­che Bereiche
  • Pro­ak­ti­ves Was­ser­ein­zugs­ge­biets­ma­nage­ment durch die Wasserversorgungsunternehmen
  • Ver­stärk­te Bewusst­seins­bil­dung und Ver­hal­tens­än­de­rung bei Bür­gern, Poli­tik und Wirt­schaft im Sin­ne des Vorsorge-Gedankens

Fle­xi­bel auf neue Her­aus­for­de­run­gen reagieren

In einem dicht besie­del­ten Land wie Deutsch­land steht der Grund­was­ser­schutz auch immer in Kon­kur­renz mit ande­ren Nut­zungs­in­ter­es­sen. Unter ande­rem gilt es, die Aus­wir­kun­gen der ver­stärk­ten Nut­zung rege­ne­ra­ti­ver Ener­gie­quel­len, wie Bio­gas oder Wind­ener­gie, unter dem Gesichts­punkt des Grund­was­ser­schut­zes zu unter­su­chen und gege­be­nen­falls dar­auf zu reagie­ren. Auch gilt es, neue Erkennt­nis­se der Wis­sen­schaft zu berück­sich­ti­gen und gege­be­nen­falls die Grö­ße und genaue Lage eines Was­ser­schutz­ge­biets sowie die not­wen­di­gen Ein­schrän­kun­gen zum Schutz des Grund­was­sers zu über­prü­fen und anzupassen.

All­ge­mei­ner Grundwasserschutz

Der all­ge­mei­ne Grund­was­ser­schutz – fest­ge­legt in zahl­rei­chen Geset­zen, Ver­ord­nun­gen und Geneh­mi­gungs­ver­fah­ren – dient dazu, dass Grund­was­ser flä­chen­de­ckend vor Ver­un­rei­ni­gun­gen geschützt wird. Da gibt es zual­ler­erst die Was­ser­ge­set­ze. Dann die Ver­ord­nung für Anla­gen zum Umgang mit was­ser­ge­fähr­den­den Stof­fen (VAwS), die auch für land­wirt­schaft­li­che Betrie­be, Gül­le und Gär­res­te gilt, die dort anfal­len. Oder die Dün­ge­ver­ord­nung, die genau regelt, nach wel­chen Grund­sät­zen Wirt­schafts­dün­ger aus­ge­bracht wer­den darf. Im Rah­men eines Plan­fest­stel­lungs­ver­fah­rens wird bei­spiels­wei­se beim Bau von Stra­ßen oder Bahn­stre­cken geprüft, wie stark sich die Bau­ar­bei­ten auf das Grund­was­ser auswirken.

Ein gewis­ses Rest­ri­si­ko aller­dings lässt sich trotz größ­ter Sorg­falt und hohen tech­ni­schen Auf­wands nicht aus­schal­ten. Unfäl­le, tech­ni­sche Män­gel und nicht zuletzt mensch­li­ches Ver­sa­gen las­sen sich nie voll­stän­dig eli­mi­nie­ren. Des­halb gel­ten in Was­ser­schutz­ge­bie­ten über die strik­ten all­ge­mei­nen Vor­schrif­ten hin­aus noch deut­lich stren­ge­re, wei­ter­ge­hen­de Regelungen.