Was­ser­schutz in der Landwirtschaft

Neben den all­ge­mei­nen Vor­schrif­ten zum Grund­was­ser­schutz sind in Was­ser­schutz­ge­bie­ten noch wei­ter­ge­hen­de Rege­lun­gen erfor­der­lich. Die damit ver­bun­de­nen Ein­schrän­kun­gen gehen aber in der Regel nicht so weit, wie vie­le annehmen.

Für jedes Was­ser­schutz­ge­biet gilt eine eige­ne Ver­ord­nung, die für die jewei­li­gen ört­li­chen Gege­ben­hei­ten ent­wi­ckelt wur­de. Dort kön­nen Rege­lun­gen getrof­fen sein, die von den grund­sätz­li­chen Anfor­de­run­gen abweichen.

Im Ein­zel­fall kann in begrün­de­ten Fäl­len eine Aus­nah­me­ge­neh­mi­gung (Befrei­ung) erteilt wer­den. Die fol­gen­den Hin­wei­se gel­ten für die meis­ten Was­ser­schutz­ge­biets­ver­ord­nun­gen, maß­geb­lich ist jedoch die jeweils gül­ti­ge Schutz­ge­biets­ver­ord­nung mit ihren Gebo­ten und Verboten.

Risi­ken für das Grundwasser

  • Nähr­stoff-Über­schüs­se aus der Dün­gung sowie Pflan­zen­schutz­mit­tel kön­nen in das Grund­was­ser aus­ge­wa­schen wer­den. Pflan­zen­schutz­mit­tel kön­nen beim Rei­ni­gen der Gerä­te versickern.
  • Krank­heits­er­re­ger aus den tie­ri­schen Aus­schei­dun­gen kön­nen bis zum Brun­nen gelangen.
  • Die Gras­nar­be kann teil­wei­se flä­chig zer­tre­ten werden.
  • Durch unsach­ge­mä­ße Lage­rung von und Umgang mit Kraft­stof­fen kann das Grund­was­ser geschä­digt werden.
  • Durch Ris­se und Lecks in Stall­bö­den, Behäl­tern, Silos und Lei­tun­gen kön­nen Gül­le, Jau­che und Sila­ge­si­cker­säf­te in das Grund­was­ser gelangen.

Schutz­an­for­de­run­gen im gan­zen Land

  • Men­ge und Zeit­punkt der Dün­gung sol­len am Bedarf der Pflan­zen aus­ge­rich­tet wer­den. Dazu sind stand­ort­ge­recht ange­pass­te Zeit­vor­ga­ben nötig.
  • Um die Stick­stoff­vor­rä­te im Boden zu bin­den, sol­len, wenn mög­lich, Zwi­schen­früch­te ange­baut werden.
  • Für die Anwen­dung von Pflan­zen­schutz­mit­teln ist ein Sach­kun­de­nach­weis erfor­der­lich; die Gebrauchs­an­lei­tun­gen sind zu beachten.
  • Die Maß­ga­ben zur Rei­ni­gung der Pflan­zen­schutz­ge­rä­te und zur Ent­sor­gung der Spritz­mit­tel­res­te sind zu beachten.
  • Alle zwei Jah­re ist der tech­nisch ein­wand­freie Zustand des Pflan­zen­schutz­ge­räts zu kontrollieren.
  • Anla­gen müs­sen so beschaf­fen sein und betrie­ben wer­den, dass was­ser­ge­fähr­den­de Stof­fe nicht aus­tre­ten kön­nen. Dies gilt auch für Eigen­ver­brauchs­tank­stel­len. Im Regel­fall müs­sen die Anla­gen mit einem dich­ten und bestän­di­gen Auf­fang­raum aus­ge­rüs­tet wer­den, sofern sie nicht dop­pel­wan­dig und mit Leck­an­zei­ge­ge­rät ver­se­hen sind.
  • Sicker­säf­te von Sila­gen, Gül­le und Fest­mist wer­den in dich­ten Behäl­tern aufgefangen.
  • Bei Stall­neu­bau­ten müs­sen Stand­si­cher­heit und Dicht­heit der Behäl­ter gewähr­leis­tet sein.
  • Behäl­ter und Rohr­lei­tun­gen sind vor Inbe­trieb­nah­me auf Dicht­heit zu prüfen.

Beson­de­re Anfor­de­run­gen in Wasserschutzgebieten

  • Die stand­ort­ge­recht ange­pass­ten Dün­ge­fris­ten sind ver­bind­lich vorgeschrieben.
  • Klär­schlamm­hal­ti­ge Dün­ge­mit­tel dür­fen nicht aus­ge­bracht werden.
  • Die Land­wir­te dür­fen nur Pflan­zen­schutz­mit­tel ver­wen­den, die für Was­ser­schutz­ge­bie­te zuge­las­sen sind.
  • Bei neu­en Lager­be­häl­tern sind Boden­plat­te und ‑fugen auf Lecka­gen zu über­wa­chen. Die Lecka­ge­er­ken­nung ist bei neu­en Stal­lun­gen auch für Gül­le­ka­nä­le vorgeschrieben.
  • In Zone II ist Bau­en nicht zulässig.
  • In Zone III darf bei Bewei­dung und Frei­land­tier­hal­tung die Gras­nar­be nicht flä­chig ver­letzt werden.
  • Gülle‑, Jau­che- und Sicker­saft­be­häl­ter sowie Rohr­lei­tun­gen müs­sen vor Inbe­trieb­nah­me auf Dicht­heit geprüft wer­den. Dar­über hin­aus müs­sen auch bestehen­de Behäl­ter und Rohr­lei­tun­gen ein­ma­lig auf Dicht­heit kon­trol­liert werden.
  • In den Zonen I und II sind Bewei­dung, Frei­land­tier­hal­tung und Aus­brin­gen von Wirt­schafts­dün­ger nicht zulässig.
  • In Was­ser­schutz­ge­bie­ten sind Eigen­ver­brauchs­tank­stel­len in der Regel nicht zulässig.
  • In Zone III A sind neue Stäl­le in der Regel nur für bereits vor­han­de­ne land­wirt­schaft­li­che Anwe­sen zulässig.

Wei­te­re Informationen