Das Gebiet “Nördliche Frankenalb” besitzt die größten als Trinkwasser nutzbaren Grundwasservorräte Nordbayerns. Gleichzeitig werden in diesem Gebiet über 50 Biogas-Anlagen betrieben. Der großflächige Anbau der Energiepflanze Mais führte zu Problemen mit Nitrat und Pflanzenschutzmitteln im Grundwasser. Zusätzlich führt der großflächige Maisanbau zu signifikanten Erosionsproblemen.
Daher gilt es Alternativen zu suchen, die bei vergleichbarer Wirtschaftlichkeit grundwasserschonender angebaut werden können. Als alternative Energiepflanze konnte in Oberfranken die Becherpflanze Silphie in dem Projektgebiet “Nördliche Frankenalb” auf einer Fläche von mindestens 100 Hektar etabliert werden.
Im Rahmen des Projektes werden umfangreiche Untersuchungen der Bestände und deren Auswirkungen auf die Umwelt untersucht. Dabei liegt der Fokus auf der Eignung der Becherpflanze zum Nitratrückhalt, der Vermeidung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln und ihrer Ökosystemfunktionen.
Die Untersuchungen sind im Einzelnen:
- Entwicklung der Mais- und Silphiepflanzen auf den Flächen
- Auswertung der Bestandsführung der einzelnen Landwirte
- Unterschiedliche Aussaattechniken
- Notwendigkeit und Wirksamkeit chemischer und mechanischer Pflanzenschutzmaßnahmen
- Erntetechnik und Ertragsermittlung unter Praxisbedingungen
- Jährliche Bodenuntersuchung auf Stickstoff im Frühjahr und im Herbst
- Grundbodenuntersuchung am Projektanfang und ‑ende
- Erfassung und Auswertung regionaler Witterungsdaten
- Untersuchungen zum invasiven Potenzial der Becherpflanze
- Erfassung der Biodiversität anhand verschiedener Artengruppen
Der Anbau der Silphie verspricht einen verbesserten Erosionsschutz, eine erheblich verringerte Nitratauswaschung ins Grundwasser und kaum Einsatz von Pestiziden und Herbiziden. Die Silphie bietet darüber hinaus eine ganzjährige Bodenbedeckung, eine intensive Durchwurzelung und eine Erhöhung der Biodiversität.
Die Etablierungsmaßnahmen werden naturschutzfachlich begleitet. Die Projektpartner sind neben verschiedenen Sachgebieten der Regierung von Oberfranken, die Landesanstalt für Landwirtschaft, die Universität Bayreuth und das Landesamt für Umwelt.