Erhöhung der Versorgungssicherheit
Der bewährte Weg der Nahversorgung mit Trinkwasser führt auch zu einer großen Zahl kleinerer Wasserversorgungsunternehmen. Die Menschen sind oft stolz auf “ihr” Trinkwasser. Die kleinteilige Versorgungsstruktur kann aber auch mit Schwächen bei der Versorgungssicherheit verbunden sein.
Für eine Verbesserung sind folgende Punkte wichtig:
- Wasserversorger sollten auf mindestens zwei unabhängige Standbeine zurückgreifen können. Dies kann durch zwei voneinander unabhängige Wassergewinnungen über kommunale Versorgungspartnerschaften oder über die Fernwasserversorgung Oberfranken erfolgen. Damit lässt sich auch den Unwägbarkeiten des Klimawandels entgegenwirken.
- Erneuerung sanierungsbedürftiger Anlagenteile, was auch zur Reduzierung der Wasserverluste in den Leitungen führt. Die Wasserverluste in Oberfranken belaufen sich nach Angaben der Wasserversorgungsunternehmen jährlich auf circa 9,8 Millionen Kubikmeter Wasser. Dies entspricht rund 12 Prozent des jährlich verbrauchten Trinkwassers.
- Kooperationen zwischen Wasserversorgungsunternehmen in den Bereichen Wasserbezug, technische Kooperationen, aber auch im kaufmännischen Bereich helfen die Wasserversorgung nachhaltig zu sichern.
Auswirkungen des Klimawandels in Oberfranken
Die Temperaturen des vergangenen Jahrzehnts waren weltweit die wärmsten seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen im Jahr 1861. Was bedeutet das für den Wasserhaushalt und für unsere Wassergewinnung? Prognosen gehen zwar davon aus, dass sich die Jahressumme der Niederschläge in Nordostbayern nicht ändern wird. Doch Starkniederschläge und länger anhaltende Trockenperioden dürften künftig zunehmen, und das wird sich auch auf die Neubildung des Grundwassers auswirken. Untersuchungen im Rahmen von KLIWA – einem Kooperationsvorhaben der Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern und Rheinland-Pfalz zusammen mit dem Deutschen Wetterdienst – zeigen für den Zeitraum 2021–2050 für den Regierungsbezirk Oberfranken leicht rückläufige Verhältnisse der durchschnittlichen jährlichen Grundwasserbildung.
Der Rückgang der Grundwasserneubildung hat auch große Auswirkungen auf unsere Flüsse. Fließgewässer und Grundwasser sind eng miteinander verbunden; Bäche und Flüsse werden nämlich zum Großteil aus Grundwasser gespeist. Selbst in Trockenzeiten bleibt so ihre lebenspendende Funktion erhalten – und mit solchen Trockenzeiten werden wir in Zukunft häufiger rechnen müssen. Umso wichtiger ist es, die Flüsse so sauber und unbelastet wie möglich zu halten, da Schadstoffe nicht mehr, wie vorher, durch Grundwasser „verdünnt“ werden können.