Landwirtschaft und Gartenbau
Pflanzenschutzmittel oder Dünger können leicht ins Grundwasser gelangen, besonders dann, wenn zu viel oder zur falschen Zeit gedüngt wird. Bei Ackerfrüchten, Gemüse und Sonderkulturen, die viel Dünger brauchen, ist die Gefahr für das Grundwasser besonders groß.
Industrie, Gewerbe, Verkehr
Mit jedem gefahrenen Kilometer bläst der Auspuff Abgase in die Atmosphäre. Viele Inhaltsstoffe der Abgase werden vom Regen aus der Luft gewaschen und bis ins Grundwasser gespült. Gefahr droht auch, wenn wassergefährdende Stoffe nicht sachgemäß eingesetzt oder gelagert werden. Sickerwasser aus veralteten Mülldeponien zum Beispiel schwemmt eine üble Fracht aus Schadstoffen in den Untergrund. Öl aus Fahrzeugen, Reifen- und Bremsenabrieb werden von den Straßen in den Boden gespült. Besonders gefährlich sind Unfälle von Gefahrguttransportern.
Siedlungen
Heizöl aus lecken Tanks und Abwasser aus undichten Kanälen können in den Boden sickern, Dünger und Pflanzenschutzmittel aus Gärten und wassergefährdende Stoffe wie Lacke, Lösungsmittel, Säuren und Laugen geraten ins Grundwasser, wenn sie sorglos eingesetzt oder einfach weggekippt statt als Sondermüll entsorgt zu werden.
Rohstoffabbau
Solange eine dicke Bodenschicht das Grundwasser überdeckt, ist es halbwegs sicher vor Schadstoffen und Giften. Wird aber die schützende Bodenschicht abgetragen oder das Grundwasser sogar freigelegt, wie es beim Kiesabbau geschieht, können Luftschadstoffe oder Betriebsmittel der Maschinen das Wasser leicht verunreinigen. Auch wenn ehemalige Kies- und Sandgruben mit ungeeignetem Material aufgefüllt werden, können gefährliche Stoffe ins Grundwasser eingeschwemmt werden.
Schutzfaktor Wald
Waldschutz ist gleichzeitig auch Wasserschutz. Wald ist die grundwasserschonendste Landnutzung. Wo Wald steht, gibt es keine Industrie, Landwirtschaft oder Siedlungen von denen Gefahren für das Grundwasser ausgehen können. Oberfranken ist mit 40 Prozent Waldanteil einer der waldreichsten Regierungsbezirke Bayerns. Laub- und Mischwälder sind der beste Schutz für das Grundwasser: Sie filtern Schadstoffe aus der Luft, nehmen Stickstoff auf, puffern Säure und der humusreiche Waldboden reinigt das Wasser. Fichten- und Kiefermonokulturen leisten als Filter übrigens weit weniger als Laub- und Mischwälder und tragen auch weniger zur Grundwasserneubildung bei.
Die Trinkwasserreserven sind überall dort sicher, wo die Wälder naturnah und nachhaltig bewirtschaftet werden. Das Prinzip der Nachhaltigkeit besagt, dass nicht mehr Holz entnommen werden darf als nachwächst, um den Wald langfristig zu erhalten. Naturnahe Waldbewirtschaftung verzichtet außerdem auf Pflanzenschutzmittel und Düngung, setzt Maschinen sparsam und umweltschonend ein und vermeidet Kahlschläge.