Gefah­ren für das Grundwasser

Land­wirt­schaft und Gartenbau

Pflan­zen­schutz­mit­tel oder Dün­ger kön­nen leicht ins Grund­was­ser gelan­gen, beson­ders dann, wenn zu viel oder zur fal­schen Zeit gedüngt wird. Bei Acker­früch­ten, Gemü­se und Son­der­kul­tu­ren, die viel Dün­ger brau­chen, ist die Gefahr für das Grund­was­ser beson­ders groß.

Indus­trie, Gewer­be, Verkehr

Mit jedem gefah­re­nen Kilo­me­ter bläst der Aus­puff Abga­se in die Atmo­sphä­re. Vie­le Inhalts­stof­fe der Abga­se wer­den vom Regen aus der Luft gewa­schen und bis ins Grund­was­ser gespült. Gefahr droht auch, wenn was­ser­ge­fähr­den­de Stof­fe nicht sach­ge­mäß ein­ge­setzt oder gela­gert wer­den. Sicker­was­ser aus ver­al­te­ten Müll­de­po­nien zum Bei­spiel schwemmt eine üble Fracht aus Schad­stof­fen in den Unter­grund. Öl aus Fahr­zeu­gen, Rei­fen- und Brem­sen­ab­rieb wer­den von den Stra­ßen in den Boden gespült. Beson­ders gefähr­lich sind Unfäl­le von Gefahrguttransportern.

Sied­lun­gen

Heiz­öl aus lecken Tanks und Abwas­ser aus undich­ten Kanä­len kön­nen in den Boden sickern, Dün­ger und Pflan­zen­schutz­mit­tel aus Gär­ten und was­ser­ge­fähr­den­de Stof­fe wie Lacke, Lösungs­mit­tel, Säu­ren und Lau­gen gera­ten ins Grund­was­ser, wenn sie sorg­los ein­ge­setzt oder ein­fach weg­ge­kippt statt als Son­der­müll ent­sorgt zu werden.

Roh­stoff­ab­bau

© Ibefisch/pixelio

Solan­ge eine dicke Boden­schicht das Grund­was­ser über­deckt, ist es halb­wegs sicher vor Schad­stof­fen und Gif­ten. Wird aber die schüt­zen­de Boden­schicht abge­tra­gen oder das Grund­was­ser sogar frei­ge­legt, wie es beim Kies­ab­bau geschieht, kön­nen Luft­schad­stof­fe oder Betriebs­mit­tel der Maschi­nen das Was­ser leicht ver­un­rei­ni­gen. Auch wenn ehe­ma­li­ge Kies- und Sand­gru­ben mit unge­eig­ne­tem Mate­ri­al auf­ge­füllt wer­den, kön­nen gefähr­li­che Stof­fe ins Grund­was­ser ein­ge­schwemmt werden.

Schutz­fak­tor Wald

Wald­schutz ist gleich­zei­tig auch Was­ser­schutz. Wald ist die grund­was­ser­schon­ends­te Land­nut­zung. Wo Wald steht, gibt es kei­ne Indus­trie, Land­wirt­schaft oder Sied­lun­gen von denen Gefah­ren für das Grund­was­ser aus­ge­hen kön­nen. Ober­fran­ken ist mit 40 Pro­zent Wald­an­teil einer der wald­reichs­ten Regie­rungs­be­zir­ke Bay­erns. Laub- und Misch­wäl­der sind der bes­te Schutz für das Grund­was­ser: Sie fil­tern Schad­stof­fe aus der Luft, neh­men Stick­stoff auf, puf­fern Säu­re und der humus­rei­che Wald­bo­den rei­nigt das Was­ser. Fich­ten- und Kie­fer­mo­no­kul­tu­ren leis­ten als Fil­ter übri­gens weit weni­ger als Laub- und Misch­wäl­der und tra­gen auch weni­ger zur Grund­was­ser­neu­bil­dung bei.

Die Trink­was­ser­re­ser­ven sind über­all dort sicher, wo die Wäl­der natur­nah und nach­hal­tig bewirt­schaf­tet wer­den. Das Prin­zip der Nach­hal­tig­keit besagt, dass nicht mehr Holz ent­nom­men wer­den darf als nach­wächst, um den Wald lang­fris­tig zu erhal­ten. Natur­na­he Wald­be­wirt­schaf­tung ver­zich­tet außer­dem auf Pflan­zen­schutz­mit­tel und Dün­gung, setzt Maschi­nen spar­sam und umwelt­scho­nend ein und ver­mei­det Kahlschläge.