Was­ser­schutz im pri­va­ten Umfeld

Neben den all­ge­mei­nen Vor­schrif­ten zum Grund­was­ser­schutz sind in Was­ser­schutz­ge­bie­ten noch wei­ter­ge­hen­de Rege­lun­gen erfor­der­lich. Die damit ver­bun­de­nen Ein­schrän­kun­gen gehen aber in der Regel nicht so weit, wie vie­le annehmen.

Für jedes Was­ser­schutz­ge­biet gilt eine eige­ne Ver­ord­nung, die für die jewei­li­gen ört­li­chen Gege­ben­hei­ten ent­wi­ckelt wur­de. Dort kön­nen Rege­lun­gen getrof­fen sein, die von den grund­sätz­li­chen Anfor­de­run­gen abweichen.

Im Ein­zel­fall kann in begrün­de­ten Fäl­len eine Aus­nah­me­ge­neh­mi­gung (Befrei­ung) erteilt wer­den. Die fol­gen­den Hin­wei­se gel­ten für die meis­ten Was­ser­schutz­ge­biets­ver­ord­nun­gen, maß­geb­lich ist jedoch die jeweils gül­ti­ge Schutz­ge­biets­ver­ord­nung mit ihren Gebo­ten und Verboten.

Risi­ken für das Grundwasser

  • Bei einer unsach­ge­mä­ßen Lage­rung bzw. Umgang mit was­ser­ge­fähr­den­den Stof­fen, wie zum Bei­spiel Heiz­öl, kön­nen die­se aus undich­ten Tanks oder Lei­tun­gen in das Grund­was­ser gelangen.
  • Feh­len­de Abwas­ser­an­la­gen oder undich­te Haus­an­schlüs­se kön­nen durch das Ver­si­ckern unge­rei­nig­ten Abwas­sers das Grund­was­ser verunreinigen.
  • Bei einer Bau­maß­nah­me wird durch das Aus­he­ben einer Bau­gru­be die Deck­schicht beschä­digt und ihre Schutz­funk­ti­on dadurch ver­rin­gert. Was­ser­ge­fähr­den­de Stof­fe kön­nen somit leich­ter in das Grund­was­ser gelangen.
  • Durch den unsach­ge­mä­ßen Ein­satz von Pflan­zen­schutz- und Dün­ge­mit­teln im Haus- und Klein­gar­ten kann es zu Gefähr­dun­gen des Grund­was­sers kommen.
  • Durch Boh­run­gen für eine Erd­wär­me­nut­zung kann es durch nicht geeig­ne­te hydro­geo­lo­gi­sche Ver­hält­nis­se und durch eine nicht fach­ge­rech­te Bau­aus­füh­rung zu einer Gefähr­dung des Grund­was­sers kommen.

Schutz­an­for­de­run­gen im gan­zen Land

  • Tanks müs­sen beson­de­re Sicher­heits­ei­gen­schaf­ten haben (z. B. dop­pel­wan­dig oder mit Auf­fang­wan­ne) und regel­mä­ßig kon­trol­liert wer­den (z. B. unter­ir­di­sche Tanks alle 5 Jah­re durch Sachverständige).
  • Zum Lagern was­ser­ge­fähr­den­der Stof­fe dür­fen nur zuge­las­se­ne Behäl­ter ver­wen­det wer­den. Das Abfül­len und Umfül­len sol­cher Stof­fe darf nur auf gesi­cher­ten Flä­chen statt­fin­den (z. B. Auffangwanne).
  • Abwas­ser darf nicht ver­si­ckert wer­den. Haus­ab­wäs­ser wer­den in der Regel über eine zen­tra­le Abwas­ser­an­la­ge entsorgt.
  • Abwas­ser­ka­nä­le sind gemäß der ört­li­chen Ent­wäs­se­rungs­sat­zung auf Schä­den zu überprüfen.
  • Bei einer Bau­maß­nah­me soll­te die Bau­gru­be nur mit dem ursprüng­li­chen unbe­las­te­ten Erd­aus­hub ver­füllt wer­den. Der Ein­bau von Recy­cling­ma­te­ri­al ist möglich.
  • Nach dem Pflan­zen­schutz­ge­setz dür­fen Pflan­zen­schutz­mit­tel im Haus- und Klein­gar­ten nur dann ange­wandt wer­den, wenn sie zuge­las­sen und mit der Anga­be „Anwen­dung im Haus- und Klein­gar­ten zuläs­sig“ gekenn­zeich­net sind.
  • Auf Wegen, Bür­ger­stei­gen, Gara­gen­zu­fahr­ten und Kin­der­spiel­plät­zen ist die Anwen­dung von Pflan­zen­schutz­mit­teln verboten.
  • Boh­run­gen zum Ein­bau von Erd­wär­me­son­den sind grund­sätz­lich bei der Kreis­ver­wal­tungs­be­hör­de anzu­zei­gen. Bei ungüns­ti­gen Grund­was­ser­ver­hält­nis­sen ist ein was­ser­recht­li­ches Erlaub­nis­ver­fah­ren einzuleiten.

Beson­de­re Anfor­de­run­gen in Wasserschutzgebieten

  • In Zone III müs­sen auch ober­ir­di­sche Tanks (z. B. Kel­ler­tanks) über 1.000 Liter alle 5 Jah­re durch Sach­ver­stän­di­ge auf Dicht­heit über­prüft werden.
  • Unter­ir­di­sche Tanks müs­sen in Zone III A alle 2,5 Jah­re über­prüft werden.
  • In Zone II dür­fen kei­ne Tanks errich­tet oder Lei­tun­gen ver­legt werden.
  • In Zone III dür­fen was­ser­ge­fähr­den­de Stof­fe nur bis zu bestimm­ten Höchst­men­gen gela­gert werden.
  • Abwas­ser­ka­nä­le müs­sen alle 5 Jah­re auf Schä­den über­prüft werden.
  • Beim Aus­he­ben der Bau­gru­be muss ein Sicher­heits­ab­stand zum höchs­ten Grund­was­ser­stand ein­ge­hal­ten wer­den. Auf die Ver­wen­dung von Recy­cling­ma­te­ri­al ist zu verzichten.
  • In Zone II ist Bau­en nicht zulässig.
  • Lie­gen Gar­ten­an­la­gen in einem Was­ser­schutz­ge­biet, dür­fen im Haus- und Klein­gar­ten bestimm­te, in der Gebrauchs­an­lei­tung gekenn­zeich­ne­te Prä­pa­ra­te nicht ange­wandt werden.
  • Im Schutz­ge­biet sind Boh­run­gen und daher auch Erd­wär­me­son­den nicht erlaubt. In Ein­zel­fäl­len kann geprüft wer­den, ob in Zone III B eine Aus­nah­me­ge­neh­mi­gung ver­tret­bar ist.